Der Wolf. Wie wahrscheinlich ist es, ihn in Deutschland an zu treffen?
Wie wahrscheinlich ist es, einen Wolf im deutschen Wald an zu treffen und sind diese überhaupt gefährlich?
Das Thema Wolf wird in Deutschland immer ernster. Immer mehr Medien berichten über Wölfe und deren Sichtungen, dabei wird der Wolf von der Boulevardzeitung förmlich zerrissen und das, meiner Meinung nach, zu unrecht. Ja der Wolf ist seit mehr als 20 Jahren wieder in Deutschland und es werden auch jährlich mehr.
Aktuell leben in Deutschland (Stand 2022/2023) 184 bestätigte Rudel, 47 Paare und 22 territoriale Einzeltiere. Diese Anzahl wird über ein so genanntes „Wolfsmonitoring“ ermittelt, das auf Länderebene nach mit dem Bund und den Ländern abgestimmten Vorgaben durchgeführt wird. Erhoben werden die Daten jeweils für das sogenannte Wolfsjahr, das den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres abdeckt. Die Daten aus den Ländern werden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) zusammengeführt und mit den Expertinnen und Experten der Länder bewertet. Mehr dazu könnt ihr auf der Seite des bmvu lesen
Wo lebt der Wolf und wo könnte man ihn antreffen?
Der Wolf ist Deutschland Weit verbreitet. In einigen Bundesländern mehr als in anderen. Dazu hat der Nabu eine Karte erstellt, wo man genau ablesen kann, wie viele Wölfe sich wo befinden
Ist der Wolf denn nun gefährlich für den Menschen?
Nein, grundsätzlich passt der Mensch nicht in das Beuteschema des Wolfes. Auch unsere geliebten Vierbeiner gehören nicht zum Beuteschema des Menschen. Es werden zwar vermehrt Risse von Nutztieren wie Schafe und Ziegen gemeldet, aber der Mensch und seine Haustiere gehören im Grunde nicht zum Beuteschema des Wolfes.
Der Wolf Jagd größtenteils Wild, dazu gehören Rehe (52,2 Prozent), gefolgt von Rothirsch (24,7 Prozent) und Wildschweinen (16,3 Prozent). Einen geringen Anteil machen Hasen mit knapp drei Prozent aus. Nutztiere hingegen, wie zum Beispiel Schafe, stehen nur sehr selten auf der Speisekarte. Weniger als ein Prozent macht ihr Anteil aus. Solange Schafe gut geschützt sind, meiden Wölfe die Gefahr, mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden in Kontakt zu kommen. Dabei reicht ein Zaum von 90 Zentimetern Höhe schon aus. Herden sollten also stets gut geschützt sein. Nabu
Außerdem ist dabei zu beachten, wie der Wolf Jagd und welche Tiere er bevorzugt. Wölfe jagen meist gemeinsam in einem Rudel. Dazu wählen sie bestimmte Tiere aus, denn der Wolf ist kein sehr ausdauerndes Tier. Der Wolf bevorzug eher wehrlose, langsame, verletzte oder einzelne Tiere aus. Die Jagd kostet den Wolf unheimlich viel Energie und teilweise sind Wölfe Tage lang ohne gerissene Beute unterwegs. Bei der Jagd schleicht sich der Wolf a bis auf wenige Meter an seine Beute heran und im letzten Moment setzt er zum Sprint an um nicht unnötig Energie zu verbrauchen. Deshalb wählt er eher schwache, verletzte oder langsame Tiere aus, da diese ihn nicht zu viel Energie kosten. Wenn die Beute zu schnell oder ausdauernd ist, lässt der Wolf sehr schnell ab und seine Beute kommt davon.
Ein erfahrenes Wolfsrudel Jagd gemeinsam, dazu verteilen sich die Wölfe unbemerkt um ihre Beute. Ein Teil des Rudels schleicht sich von hinten an und treibt die Beute auf einen anderen Teil des Rudels zu. Diese springen dann aus ihrer Deckung und greifen die Beute an. Ein ausgewachsener, gesunder Rothirsch oder ein Wildschwein, sind für den Wolf aber auch keine einfache Beute und es gelingt auch im Rudel nicht solch ein Tier zu erlegen. Naturdedektive
Nutztiere sind für den Wolf natürlich einfache Beute, da die Tiere meist eingeschlossen in auf einer Weide stehen. Die Tiere können nicht wirklich vor dem Wolf fliehen, da rings herum um ihre Herde Zäune sind. Wenn die Zäune nicht hoch genug sind, dann kann der Wolf ganz einfach darüber springen und ist ohne Anstrengung an seiner Beute. Sind die Zäune jedoch hoch genug, kann der Wolf diesen nicht mehr überwinden. Meist versucht der Wolf aber auch unter dem Zaun her zu kommen, ist dieser aber mit Strom versehen, lässt der Wolf auch wieder ab.
Begegnungen mit dem Wolf
In den vergangenen mehr als 20 Jahren, in denen sich Menschen und Wölfe in Deutschland wieder den Lebensraum teilen, hat sich kein Wolf Menschen auf aggressive Art und Weise genähert. Generell gehen Wölfe dem Menschen eher aus dem Wege. Junge Wölfe hingegen sind unbedarfter und ziehen sich erst später zurück. Sollte man trotzdem einem Wolf im Wald begegnen, sollte man keinesfalls weglaufen, sondern stehen bleiben und beobachten. Wer sich unwohl fühlt, kann einen Wolf leicht vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht oder mit den Armen winkt. Und vor allem sollte man nicht versuchen, ihn anzufassen oder zu füttern. Hunde sollten in bekannten Wolfsgebieten möglichst nah am Mensch bleiben, denn ein frei laufender Hund kann vom Wolf als Reviereindringling angesehen und vertrieben werden. Ist der Hund jedoch nah beim Menschen, überträgt sich der von ihm ausgehende Schutz automatisch auf den Hund.
Wenn man sich als Mensch nun ganz normal im Wald verhält, zu sprechen, husten, räuspern usw wird man wahrscheinlich nie einem Wolf begegnen. Der Wolf bemerkt den Mensch schon viel früher als wir ihn sehen können und meidet dadurch unsere Nähe. Hunde sollten grundsätzlich im Wald oder in der Nähe eines Waldes, an der Leine geführt werden. Nicht nur um das eigne Tier vor dem Wolf zu schützen, sondern auch um das Wild im Wald vor wildernden Hunden zu schützen.
Fazit:
Meiner Meinung nach gehört der Wolf genau wie Reh und Hase in unsere Wälder und sollte demnach auch nicht wieder vertrieben werden. Der Wolf ist eine Bereicherung für unser Ökosystem und sollte demnach auch so behandelt werden. Durch den Wolf können unter Anderem auch Wildschäden an Kulturlandschaften verhindert werden, da der Wolf sich auf natürliche Weise um unseren Wildbestand kümmert. Und sind wir mal ehrlich, andere Länder schaffen es auch. Dort ist der Wolf schon seit Anbeginn der Zeit fester Bestandteil des Alltags. Also warum sollten wir in Deutschland nicht auch damit zurecht kommen? Außerdem gibt es genug Lösungen für Nutztierhalter, ihre Gehege und Weiden sicherer zu gestalten. Das Thema Wolf wird von den Medien so zerrissen und ins falsche Licht gerückt, das dem Bürger ein komplett falsches Bild vom Wolf dargelegt wird, denn schlechte oder negativ Schlagzeilen verkaufen sich besser, als sachlich und korrekte Artikel. Also Bild dir deine (richtige) Meinung, lass dir von niemandem etwas Falsches einreden.