Baumpflanzaktion - Greenwashing?
Momentan ist es ja im Trend, Bäume in kahlgeschlagenen Wälder neu an zu pflanzen. Aber ist das wirklich sinnvoll oder ist das reines Greenwashing?
Ich beschäftige mich aktuell mit dem Thema “Bäume pflanzen im deutschen Forst” ja ihr habt richtig gelesen, im deutschen Forst. Ich benutze absichtlich das Wort “Forst” denn richtigen Wald oder Urwald gibt es in Deutschland so gut wie gar nicht mehr. Alle Wälder hier zu Lande nennt man Forst, dieser Forst wird bewirtschaftet und ist alleine für den wirtschaftlichen Zweck gedacht.
Die deutschen Wälder sind eigentlich Plantagen, auf denen Bäume wachsen, die der Holzernte bestimmt sind. Das Holz wir überwiegend für Brennholz, Möbel oder Papier genutzt. Selten sind die Wälder alleine nur für die Erholung gedacht. Deswegen wird es auch Forstwirtschaft genannt.
Forstwirtschaft ist im Grunde nichts anderes wie die Landwirtschaft. Landwirte müssen ja schliesslich auch ihre Ländereien bewirtschaften, sonst wächst dort alles Mögliche, aber nicht das was der Landwirt möchte. Somit wird auch der Wald bewitschaftet, da im Wald sonst auch alles möglich Wächst. Aber dadurch ist der Wald nicht effizient und wirtschaftlich, weil alles quer Beet wächst. Um dem Herr zu werden, werden Wälder bewirtschaftet und auch nur das wird angebaut, was einen wirtschaftlichen Nutzen hat.
Grade Nadelholz gibt es in unseren Wäldern sehr oft, da diese Bäume perfekt zur Holzernte sind. Sie wachsen meist sehr grade, woraus man sehr gutes Bauholz produzieren kann. Unteranderm lässt sich grades Holz viel besser verarbeiten oder transportieren als krummes natürliches Holz.
Jedoch besteht aktuell das Problem, das die Wälder in Deutschland nur aus Plantagen bestehen und diese Plantagen sterben langsam ab, da sie nicht mit dem aktuellen Klima zurecht kommen. Bei einem natürlich gewachsenen und nicht bewirtschafteten Wald, wäre das überhaupt kein Problem, da ein natürlicher gesunder Wald sich optimal an das aktuell herrschende Klima anpassen kann. Warum die Plantagen sterben liegt an der Bodenverdichtung und dem daraus resultierenden Schädlingsbefall
Aber bringt es nun etwas Bäume zu pflanzen?
Erst einmal, jeder Baum ist besser als kein Baum aber mann sollte es schon richtig machen, denn Bäume in einem Wald oder einem kahlgeschlagenen Wald pflanzen, bringt nichts und wenn auch nur wenig. Eigentlich möchte man auf der einen Seite weg von Monokulturen und hin zu robustem und für unser Klima angepassten Wald. Aber auf der anderen Seite ändern wir überhaupt nichts an der Waldbewirtschaftung (Forstwirtschaft), wenn wir wieder an der Stelle Bäume pflanzen, wo sie einst gestanden haben. Damit forsten wir den Forst einfach nur wieder auf und das Problem wird uns noch lange Jahre weiter beschäftigen. Warum lässt man die Natur nicht einfach sich selbst überlassen und überlassen ihr auch die Entscheidung, was mit den kehlgeschlagenen Flurstücken passiert. Die Natur selbst weiss am besten, wie sie mit der abgestorbenen Fläche umzugehen hat und sie wird diese Fläche im besten Fall auch genau so wieder von selbst aufforsten. Bei Kahlschlägen, auch ohne menschliches Zutun würden sich innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Bäume und unterschiedlichste Baumarten auf diesen Flächen ansiedeln, sodass nach und nach ein intaktes Ökosystem entsteh
Aber damit ist es noch. nicht genug. Der Waldbesitzer ist gesetzlich dazu verpflichtet, ein geerntetes Waldstück wieder auf zu forsten. Eine Unterstützung von Aufforstungsprojekten auf solchen Flächen macht demnach keinen Sinn, da die Maßnahmen ohnehin durchgeführt werden müssen und sogar Staatlich finanziert werden.
Bäume pflanzen oder ein Aufforstungsprojekt ist erst dann sinnvoll, wenn man es auf Grundstücken macht wo vorher kein Wald war. Das würde dazu führen, das mehr Wald in Deutschland entsteht.
Hier Eineige Quellen, wo ihr noch weitere Informationen darüber erfahren könnt: