Projekt Wildkamera
Aus der Laune heraus entstanden. Mir kam die Idee, weil mich ein unliebsamer Nachbar auf dem Dachboden besuchte.
Die Wildkamera montiert an einer Buche, daneben ein stark genutzter Wildwechsel
Eigentlich war es überhaupt nicht meine Absicht, die Kamera in den Wald zu hängen. Meine Wohnung liegt im Dachgeschoss eines 3 Parteien Haus. Eines Nachts hörte ich auf dem Dachboden etwas poltern und ich konnte anfangs das Geräusch gar nicht zuordnen. Erst nur ein paar mal und dann irgendwann immer öfter, kam dieses Poltern vom Dachboden. Manchmal dauerte es Tage lang und es war nichts zu hören. Irgendwann aber hörte ich fasst jede nacht dieses Poltern und langsam fing es an zu nerven. Also wollte ich wissen, was mich da nachts auf dem Dachboden besucht und mir unruhige Nächte bescherte. Also bestellte ich mir eine günstige Wildkamera. Diese Montierte ich dann an einem Balken auf dem Dachboden, sodass ich einen Großteil des Dachbodens ablichten konnte. Und siehe da, einen Tag später hatte ich das Ergebnis auf dem Rechner.
Ein Marder Besuchte mich fasst täglich und immer zur gleichen Zeit, oder bei Gewitter/regen. Jetzt wusste ich, was mich da Nachts besuchte und konnte mir überlegen, wie ich Nachts wieder ruhig schlafen kann.
Da ich nun wusste was mich nachts besucht, war die Kamera jetzt eigentlich unnütz. Aber irgendwann dachte ich mir “häng sie doch einmal bei dir im Wald auf”. Gesagt getan. Ich suchte mir eine passende Stelle im Wald aus und Montierte an einem Baum, neben einem Wildwechsel, die Kamera.
meine aktuelle Kamera
Am nächsten Tag, war meine Neugier so groß, das ich sofort wieder schauen musste, was auf der Speicherkarte der Kamera ist. Also fuhr ich wieder in den Wald und tauschte die Speicherkarten. Die ersten Videos waren recht verrauscht, da die Kamera die videos nachts aufgenommen hatte. Sowieso waren auf den ersten Videos fasst keine Tiere zu erkennen, ausser ein Nagetier, was an der Kamera gerochen hatte. Ich steckte eine neue Speicherkarte ein und liess die Kamera nun ein bis zwei Wochen dort hängen.
Nach zwei Wochen hatte ich dann die ersten richtigen Ergebnisse. Mäuse, Rehe, Wildschweine und Füchse waren zu sehen, die den Wildwechsel fasst täglich nutzten. Eine Autobahn für Wildtiere. Ich war so fasziniert von den Videos, weil ich wusste, das die Tiere bei mir im Wald waren und nicht irgendwo im TV zu sehen waren. Es waren reale Lebewesen, die in meinem eigenen Wald lebten. Ich hatte so spass daran diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, dass ich anfing nach einer zweiten Kamera zu schauen, die eine etwas bessere Qualität hatte.
Immer wieder habe ich alle 1-2 Wochen die Speicherkarten ausgetauscht und mir die aufgenommenen Videos angesehen. Dabei habe ich mir notiert, wann und wo die Tiere zu sehen sind und in welchem Tagesabstand die Tiere vor der Kamera umhergelaufen sind. Schnell konnte ich feststellen, das ein paar Rehe (3 Ricken), fasst jeden Tag zur gleichen Zeit an der Kamera vorbei gingen. Meistens morgens um 8:00-9:00 kamen sie den Berg hoch und Abend bzw. Nachmittags um 15:00-16:00 kamen sie den Berg wieder hinunter. Vermutlich gingen diese Tiere ihrer Nahrungssuche nach. Vom Schlafplatz durch den Wald bis zum Fressplatz und wieder zurück.
Diese Informationen waren für mich Gold wert, da ich so ganz genau einschätzen konnte, wann es Sinn macht sich für diese Tiere anzusetzen. Ich wollte nun endlich mal Wildtiere in freie Wildbahn fotografieren. Leider konnte ich mich Wettertechnisch nur einmal ansetzen, da der November sowie der Dezember sehr stürmisch waren und ein Ansitz im Wald recht gefährlich war.
Ich werde in den kommenden Wochen in meinem Blog und auf Socialmedia weitere Updates zu diesem Projekt schicken und euch auf dem Laufenden halten.