Objektiv für Sportfotografie
Als Sportfotograf wird man früher oder später nicht um ein Teleobjektiv herumkommen, denn meistens kann man das Geschehen nur von weiter weg beobachten. Aber welches Teleobjektiv ist nun das richtige?
Aktuell besitze ich zwei Teleobjektive. Ein 70-200 f4G von Sony sowie ein 200-600 f5.6-6.3 G. Das 200-600 besitze ich schon seit einige Monaten und das 70-200 erst seit ein paar Wochen. Bevor ich nun auf die Unterschiede der Objektive eingehe, sowie deren Vor und Nachteile, möchte ich einmal sagen wie es zu dem Kauf des Objektivs gekommen ist.
Sony 70-200f4 beim Motocross in Satzvey am Rosenbusch ausgetragen vom MSC Wisskirchen.
Vor ein paar Wochen war ich auf dem Kölner Kurs am Nürburgring. Der Kölner Kurs ist ein jährlich ausgetragenes Motorradrennen, was vom MSC Porz veranstaltet wird. Ich war zur Vorbereitung aufs Ravenol 24h Nürburgring dort und wollte schon einmal meine Ausrüstung sowie ein paar Fotospots ausprobieren. An diesem Tag hatte ich nur das Sony 200-600, das 105mm Makro von Sigma sowie das Sony 28-70 dabei. Einige Spots waren nur mit dem 200-600 zu erreichen, aber für einige Spots war die Brennweite einfach zu viel des Guten. Mir fehlte etwas zwischen 70mm und 200mm. Ich dachte ich könnte diese Brennweite mit dem Sigma 105 ausgleichen, aber dies war leider nicht der Fall. Das Sigma macht zwar gestochen scharfe Fotos, jedoch ist der Autofokus relativ langsam um damit Sport fotografieren zu können. Also musste ein neues Objektiv her, aber welches?
Foto aufgenommen mit dem 70-200f4. Herberth Motorsport Porsche beim Ravenol 24h Nürburgring
Sony bietet im bereich der Teleobjektive reichlich Auswahl, aber bei mir hat dann doch der Preis entschieden. Meine Wahl viel auf das 70-200f4G von Sony. Obwohl es bereits neuere Versionen des Objektivs sowie eines mit Makrofunktion und ein GM gibt, habe ich mich dennoch für die alte Version entschieden. Erstens wurde das Objektiv gut bewertet und ein Offenblende von f4 würde mir ausreichen, ausserdem war der Preis von 800€ viel attraktiver als zu den anderen Versionen, dies hat mir ebenfalls geholfen mich zu entscheiden. Mit dem Sony Sommercashback habe ich nun 799€ für das Objektiv gezahlt.
Obwohl ich anfangs dennoch mir die Frage gestellt habe "reicht eine Offenblende von f4?”. Beim Ravenol 24h Nürburgring hatte das Objektiv dann dennoch überzeugt. An der Sony A7iv ist das Objektiv auch bei schwachem Licht sehr gut zu gebrauchen. Zum einen lieg dies an der Schärfe des Objetivs, zum anderem aber auch an dem Dynamikumfang der A7iv im High ISO Bereich. Die Kamera hat auch bei ISO 12800 immeer noch verdammt viele Farbinformationen im Bild, die kaum von dem Rauschen des Sensors beeinträchtigt werden. Meine Fotos habe ich im Nachhinein mit Lightroom entrauscht und dabei sind meine bisher besten Fotos entstanden.
Sony A7iv mit dem 70-200f4 bei ISO12800
Das einzige Manko das dieses Objektiv besitzt ist der Autofokus. Bei extrem wenig Licht und damit meine ich wirklich extrem schwachen und kontrastarmen Licht, findet der Autofokus nicht immer seine Schärfe. Er braucht etwas länger und man muss teilweise manuell nachhelfen. Der AF ist allerdings auch etwas langsamer als bei dem 200-600mm aber dennoch extrem schnell bei gutem Licht. Wie gesagt ich spreche hier bei extrem wenig Licht, wo man nur noch die Rückleuchten eines Fahrzeuges erkennt und nicht mal mehr sie Silhouetten eines Fahrzeuges.
Aufnahme bei extrem schwachem Licht. Hier musste ich dem AF helfen das Foto scharf zu bekommen.
Mein Fazit:
Klare Kaufempfehlung für das 70-200f4. Der Preis von knapp 900€ ist perfekt für Einsteiger und Fortgeschrittene. Ich als Sportfotograf kann mit den wenigen Fehlern des Objektives arbeiten und möchte es nie mehr wieder hergeben.